Der Parcours
Der Parcours ist gespickt mit Machtmenschen. Aufgebaut ist er aus Gemälden. Malerei auf Sockeln thronend, auf Absperrgitteren, mitten im Raum platziert; ein Kreuzbild mit Männern im Bad hängt hoch oben unter der Decke. Noch vor dem Betreten des Parcours stellt sich dem Publikum, in Verlängerung der Eingangsflucht postiert, ein großer Ochse entgegen; kaum zu überwinden wird er sein. Leonard Bernstein, „The impossible nearer“, ein Toter, angebahrt nach dem Ritus der Tobias in Sumatra. An der Flanke rechts ist ein „kleines Heer“ aufmarschiert. Es rekrutiert sich aus Dirigenten der Wiener Philharmoniker, die schier angriffslustig gestikulieren – Elias Canetti läßt grüßen! Auf drehbaren Tafeln sind die Stars porträtartig festgehalten. Spielkarten sind es gleichzeitig, mit denen der Maler hier aufzutrumpfen versteht.
Wolfgang F. Kersten, Auszug aus der Ausstellungszeitung „Der Parcours“
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